Residenzschloss Raststatt
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Residenzschloss Rastatt

Residenzschloss Rastatt

Das Residenzschloss Rastatt durchlief im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen. Wie so viele Schlossanlage in dieser Zeit, wurde es mehrfach umgebaut und erweitert. Noch imposanter ist es, wenn man bedenkt, dass der Markgraf ursprünglich nur ein Jagdschloss errichten wollte.

Residenzschloss Rastatt und seine Geschichte

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde die Residenz des Markgrafen Ludwig Wilhelm in Baden-Baden von französischen Truppen zerstört. Er brauchte eine neue Residenz. Als er 1690 Prinzessin Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg heiratete, entschied sich dafür, im Marktflecken Rastatt ein Schloss zu bauen. Baumeister Domenico Egidio Rossi begann im Auftrag des Markgrafen 1697 zuerst mit dem Bau eines Jagdschlosses. Das reichte dem Markgraf aber nicht und so befahl er, stattdessen gleich eine Residenz zu errichten. Das Schloss, das nach dem Vorbild von Versailles erbaut wurde, wurde zur ältesten Barockresidenz am Oberrhein. Es kostete ca. 12 Millionen Gulden und sollte die Regenten in den deutschen Landen beeindrucken.

Der Markgraf selbst verbrachte aber die meiste Zeit im Feld. Er starb 1707 an einer Kriegsverletzung. Während der französischen Besetzung Rastatts verließ seine Frau das Schloss und ließ sich in Ettlingen nieder.

Der böhmische Baumeister Johann Michael Ludwig Rohrer wurde mit dem Ausbau des Schlosses beauftragt. Er fand heraus, dass es viele Bauschäden gab. Ja, schon damals gab es „Pfusch am Bau!“, die von Rossi verursacht wurden. Der wurde dann auch deshalb in Italien verhaftet, um von ihm Schadenersatz zu verlangen. Während der Reparaturen wurden zahlreiche Veränderungen an dem Schloss vorgenommen.

Napoleon Bonaparte in Rastatt

Napoleon Bonaparte war eine zentrale Figur in der Geschichte des Residenzschlosses in Rastatt. Als Frankreichs Kaiser und einer der mächtigsten Männer Europas zu dieser Zeit, spielte er eine wichtige Rolle in den Friedensverhandlungen, die im Schloss stattfanden. Die Verhandlungen, die als Rastatter Kongressbekannt sind, fanden von 1797 bis 1799 statt und waren Teil der Bemühungen, den Frieden in Europa nach den Napoleonischen Kriegen wiederherzustellen. Obwohl sie ergebnislos blieben, haben sie dennoch dazu beigetragen, die Beziehungen zwischen den verschiedenen europäischen Mächten zu verbessern und den Weg für zukünftige Friedensverhandlungen zu ebnen.

Der Rastatter Gesandtenmord

Der Rastatter Gesandtenmord vom 29. April 1799 ist bis heute eines der berühmtesten ungeklärten Kriminalfälle in der europäischen Geschichte. Nachdem das Rastatter Residenzschloss für zwei Jahre lang der Verhandlungsort von Diplomaten aus Preußen, Österreich und Frankreich gewesen war, waren die Gesandten in der Nacht vom 29. April auf dem Rückweg von einer Sitzung, als sie ermordet wurden. Es gibt viele Theorien darüber, wer hinter den Morden stecken könnte, doch bis heute gibt es keine definitive Antwort.

Einige vermuten, dass die Morde von einer anderen Macht begangen wurden, um die Friedensverhandlungen zu sabotieren, während andere glauben, dass sie von den Gesandten selbst oder von Personen innerhalb ihrer eigenen Regierungen begangen wurden. Die Tatsache, dass der Mörder nie gefasst wurde, hat zu vielen Spekulationen und Gerüchten über den Fall beigetragen und hat dazu beigetragen, dass er bis heute eines der berühmtesten ungelösten Kriminalfälle in Europa ist.

Residenzschloss Raststatt

Das Residenzschloss Raststatt als Gefängnis

Nachdem der Kongress beendet war, wurde das Schloss für einige Zeit als Gefängnis genutzt Während des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss auch als Gefängnis genutzt und beherbergte bekannte Persönlichkeiten wie den Revolutionär Louis Auguste Blanqui und den Schriftsteller Victor Hugo. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Schloss von den Franzosen besetzt und diente als Hauptquartier für die französische Armee.

Heute ist das Schloss ein Museum, das die Geschichte Rastatts und des Schlosses zeigt. Besucher können die prachtvollen Räume besichtigen und sich ein Bild von der Macht und dem Glanz der badischen Herrscher im 18. Jahrhundert machen. Das Schloss ist auch ein beliebtes Event- und Veranstaltungsort und beherbergt regelmäßig Ausstellungen und Konzerte.

Insgesamt bietet das Residenzschloss Raststatt einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und die Architektur des Barockzeitalters.

Der prächtige Schlossgarten

Ein besonderes Highlight im Residenzschloss Rastatt ist der prächtige Schlossgarten, der im Stil der französischen Renaissance gestaltet wurde. Er erstreckt sich über eine Fläche von etwa 22 Hektar. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter einen prachtvollen Springbrunnen, eine Orangerie und eine Allee mit Statuen sind zu entdecken. Für Liebhaber solcher Garten- und Parkanlagen bietet der Schlossgarten einiges. Es gibt auch eine Vielzahl von Kunstwerken im Schlossgarten zu entdecken. So manche Skulpturen oder Brunnen wurde von berühmten Künstlern geschaffen.

Der Schlossgarten bietet auch eine idyllische Rahmen z. B. für Hochzeiten. Aber auch Festivals bis hin zu Open-Air-Konzerten werden hier veranstaltet. Insgesamt ist der Schlossgarten ein wichtiger Bestandteil des Rastatter Schlosses und der Stadt selbst. Er ist definitiv einen Besuch wert, wenn man das Schloss besucht.

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